Montag, 8. Juli 2013
Bockwurströstbraten
Was ist Bockwurströstbraten? Ganz einfach: Besäuft man sich bis zum Verlust der Muttersprache, passieren zwei Dinge. Erstens: Man bekommt Hunger. Da kann man schon mal auf die Idee kommen, einen Kochtopf mit Wasser und Bockwürstchen auf den Herd zu stellen und diesen auf höchster Stufe einzuschalten. Zweitens: Man wird müde. Dann legt man sich auf die Couch und schläft wie ein Toter, während das Wasser der Würstchen zu kochen beginnt, vollständig verdampft und sich die Würstchen in leckere Röstaromen auflösen, die sich im ganzen Haus verteilen. Das ist Bockwurströstbraten.

Heute beim Mittagessen wirkte sie für ihre Verhältnisse noch erstaunlich nüchtern, aber keine zwei Stunden später war Wurstalarm, während sie völlig desorientiert auf der Couch lag und den Gestank gar nicht wahr nahm. Jetzt - nochmal zwei Stunden später - ist sie wieder halbwegs bei Bewusstsein und der Laberflash hat eingesetzt. Sie hängt am Telefon und lallt keine-Ahnung-wen zu.

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Dienstag, 2. Juli 2013
Mittagsschläfchen
Am Montag fehlten zwar acht Flaschen Bier und eine Flasche Wein, aber der Tag verlief ansonsten recht Ereignislos. Auch der Dienstag begann ohne besondere Vorkommnisse. Bis gegen 14 Uhr.

Es klopfte an meiner Tür und einer ihrer Söhne stand davor. "Die Köchin ist eingeschlafen und aus dem, was auf höchster Flamme auf dem Herd kocht, kann ich mir keinen Reim machen." Zusammen haben wir aus den Zutaten (die dieses Mal zum Glück noch keine untrennbare, schwarze Einheit mit dem Kochgeschirr eingegangen waren) etwas annehmbares gezaubert.

Zum Essen war sie dann auch wieder wach. Oder so ähnlich. Sie hatte sich offensichtlich so krass weggeschossen, dass sie jeweils drei bis vier Anläufe brauchte, um auch nur einen halbwegs verständlichen Satz zu lallen. Die obligatorische Essensspur von ihrem Kinn über ihre Bluse bis auf den Fußboden fehlte selbstverständlich auch nicht.

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Montag, 1. Juli 2013
Kulinarische Spezialität
Es ist wieder Freitag, folglich kann es sich bei diesem Beitrag nur ums Essen drehen.

Ich will gar nicht lange darauf herumreiten, dass sie natürlich wieder voll ist wie eine Haubitze und setze das als bekannt voraus. Wer besoffen ist, bekommt Hunger und eines der Fischgerichte, dass sie freitags auch mit mehr als zwei Promille noch irgendwie schafft, ist Lachs in Sahnesoße mit Nudeln. Dazu wird TK-Lachs in eine Auflaufforn gepackt, dann in einem Topf Tütensuppe der Sorte "Skandinavische Krabbensuppe" mit Wasser und Sahne angerührt, dann über den Lachs gegossen und im Ofen gebacken. Dazu gibts Nudeln, in salzlosen Wasser matschig gekocht und etwas Grünes mit Dressing aus der Plastikflasche. Das klingt ziemlich schlimm, ist aber im Ergebnis ähnlich wie ein Big Mac: Man weiß, man sollte so etwas nicht essen und hat nachher auch Schuldgefühle, aber die Mischung aus Fett, Geschmacksstoffen, Mononatriumglutamat und dieser weichen Konsistenz, die im Mund einen undefinierbaren Matsch ergibt, schmeckt einem irgendwie doch.

Heute aber hat sie sich für ihr Gericht einen ganz besonderen Clou ausgedacht: Warum die Tütensuppensoße nicht direkt zum Lachs geben? Ohne Aufkochen, ohne umrühren und sogar die Sahne weglassen und durch Wasser ersetzen? (Nicht dass keine Sahne mehr im Haus gewesen wäre oder sonst eine Absicht dahinter gesteckt hätte, sie hat sie einfach nur im Suff vergessen.) Genial einfach, einfach genial!

Im Ergebnis sah dass dann so aus, dass der Boden der Auflaufform mit dem Lachs mit einer ca. einen Zentimeter hohen Sedimentschicht aus unaufgelöstem Tütensuppenpulver bedeckt war, darüber fünf Zentimeter Wasser, welches durch das Pulver eine wunderschöne schlammige Farbe angenommen hatte. Da die Auflaufform aus Glas war, kam das Kunstwerk besonders gut zur Geltung. Dazu die matschigen, salzlosen Nudeln und das Grünzeug. Ich muss wohl nichts mehr dazu sagen, man kann sich diesen kulinarischen Hochgenuß sicher vorstellen.

Ich habe mich letztendlich nicht mal mehr aufgeregt. Nur - ist das jetzt gut oder schlecht?!

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Angetäuscht
Den heutigen Mittwoch, 26. Juni 2013, wollte ich mir bereits rot im Kalender anstreichen: Als den ersten Werktag seit langem, wo sie nicht schon mittags hackevoll ist. Ok, sie hat eine leichte Fahne, aber sie spricht in ganzen Sätzen, kann aufrecht stehen, wirkt beinahe zurechnugsfähig. Ich erfahre prompt den Grund: Das Auto muss zur Inspektion, der Termin dafür ist am frühen Nachmittag und sie möchte das selbst erledigen. Bis hierhin eigentlich ganz gut.

Wie sie es dann später geschafft hat, sich nach dem Termin in weniger als 90 Minuten so dermaßen vollzukippen, wie sie es sonst nur an einem kompletten Vormittag schafft, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben...

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