Montag, 2. September 2013
Sommer
abgesoffen, 18:35h
In den letzten Wochen habe ich zwar einige Texte begonnen, aber keiner dieser halbfertigen Ansätze hat es in dieses Blog geschafft. Es ödet mich einfach zu sehr an.
Natürlich hat sie in der Zwischenzeit nicht aufgehört zu saufen. Nur die extremsten Exzesse, bei denen sie selbst die Fähigkeiten zu aufrechtem Gang oder Kommunikation durch Sprache vollständigt verliert, haben sich von drei bis fünf Mal pro Woche auf ein bis drei Mal pro Woche reduziert. Aber das ist keine wirkliche Verbesserung.
Auch der größte Aufreger - das Mittagessen - ist deutlich entschärft. Nicht, weil sie aufgehört hätte, im Suff Unbeschreibliches zusammenzumanschen und dies anderen als Nahrung vorzusetzen, sondern schlicht weil ich in den letzten sieben Wochen meist an je fünf Tagen das Kochen übernommen habe.
Es gibt immer noch genügend Tage wie denjenigen, als sie mittags so besoffen war, dass sie beim Versuch, den Flur entlang zu gehen, an jeder Seitenwand pro laufenden Meter mindestens einmal angestoßen ist. Beim Versuch, sich an den Esstisch zu setzen, hat sie erst einmal ihren Stuhl umgeworfen und ist dann selbst darüber gefallen. Als sie es endlich geschafft hatte, den Stuhl aufzurichten und sich drauf zu setzen, landete ihr Besteck auf dem Fußboden. Und so weiter.
Oder als ihr jüngster Sohn für einen Tag zu Besuch war und sich am Abend bei ihr verabschieden wollte. Er war schon fast aus der Tür, als sie es schaffte, sich von der Couch aufzurappeln und ihn schwankend und lallend zu verabschieden. Sie muss wohl etwas lustiges gesagt haben, sie hat dabei gelacht. Wir anderen nicht.
Vergangene Woche hat sie wieder richtig Gas gegeben. Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag. Und heute - wieder Montag - geht es weiter.
Letzten Freitag wollte ich Wäsche waschen. Natürlich habe ich eigene Waschmaschine und Wäschetrockner, aber da wir hier mehr Geräte als Hausbewohner haben, benutzen wir aus Platz- und praktischen Gründen alle die selben. Als ich in die Trommel schaue, bemerke ich eine ihrer Unarten: Dreckige Wäsche schon mal in die Trommel zu stopfen, aber die Maschine noch nicht einzuschalten, weil sie noch nicht voll ist oder noch ein bestimmtes Teil dazu kommen soll oder was-weiß-ich. Dieses Mal fiel eines jedoch an der weißen Dreckwäsche sofort ins Auge:
Sie hatte sich offensichtlich im Suff in die Hose geschissen!
Ich habe dann meinen Brechreiz unterdrück, die doppelte Menge Waschmittel eingefüllt, dazu den antibakteriellen Hygienespüler, den ich für meine Sportkleidung benutze, und dann mit Vorwäsche auf Kochwäsche 95° eingeschaltet. Meine eigene Wäsche habe ich natürlich vertagt. So etwas ist einfach nur abartig!
Samstag hat sie unter Anderem im Vollrausch einen ihrer Söhne angerufen und ihm derart abstrusen Blödsinn erzählt, dass der mich später als zweite Quelle angerufen hat. Als ich sie am nächsten Tag fragte, warum sie ihm so einen Unsinn erzählt hat, klang das so:
Sie: "Den habe ich doch schon seit über einer Woche nicht mehr angerufen."
Ich: "Doch, gestern drei Mal, sieht man doch im Anrufverlauf."
Sie: "Aber da war nur die Mailbox dran."
Ich: "Mit der kann man keine sechs Minuten lang telefonieren."
Sie: "Mag sein, aber [...] habe ich ihm auf gar keinen Fall erzählt!"
So einen Filmriss hätte ich hier manchmal auch gerne...
Natürlich hat sie in der Zwischenzeit nicht aufgehört zu saufen. Nur die extremsten Exzesse, bei denen sie selbst die Fähigkeiten zu aufrechtem Gang oder Kommunikation durch Sprache vollständigt verliert, haben sich von drei bis fünf Mal pro Woche auf ein bis drei Mal pro Woche reduziert. Aber das ist keine wirkliche Verbesserung.
Auch der größte Aufreger - das Mittagessen - ist deutlich entschärft. Nicht, weil sie aufgehört hätte, im Suff Unbeschreibliches zusammenzumanschen und dies anderen als Nahrung vorzusetzen, sondern schlicht weil ich in den letzten sieben Wochen meist an je fünf Tagen das Kochen übernommen habe.
Es gibt immer noch genügend Tage wie denjenigen, als sie mittags so besoffen war, dass sie beim Versuch, den Flur entlang zu gehen, an jeder Seitenwand pro laufenden Meter mindestens einmal angestoßen ist. Beim Versuch, sich an den Esstisch zu setzen, hat sie erst einmal ihren Stuhl umgeworfen und ist dann selbst darüber gefallen. Als sie es endlich geschafft hatte, den Stuhl aufzurichten und sich drauf zu setzen, landete ihr Besteck auf dem Fußboden. Und so weiter.
Oder als ihr jüngster Sohn für einen Tag zu Besuch war und sich am Abend bei ihr verabschieden wollte. Er war schon fast aus der Tür, als sie es schaffte, sich von der Couch aufzurappeln und ihn schwankend und lallend zu verabschieden. Sie muss wohl etwas lustiges gesagt haben, sie hat dabei gelacht. Wir anderen nicht.
Vergangene Woche hat sie wieder richtig Gas gegeben. Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag. Und heute - wieder Montag - geht es weiter.
Letzten Freitag wollte ich Wäsche waschen. Natürlich habe ich eigene Waschmaschine und Wäschetrockner, aber da wir hier mehr Geräte als Hausbewohner haben, benutzen wir aus Platz- und praktischen Gründen alle die selben. Als ich in die Trommel schaue, bemerke ich eine ihrer Unarten: Dreckige Wäsche schon mal in die Trommel zu stopfen, aber die Maschine noch nicht einzuschalten, weil sie noch nicht voll ist oder noch ein bestimmtes Teil dazu kommen soll oder was-weiß-ich. Dieses Mal fiel eines jedoch an der weißen Dreckwäsche sofort ins Auge:
Sie hatte sich offensichtlich im Suff in die Hose geschissen!
Ich habe dann meinen Brechreiz unterdrück, die doppelte Menge Waschmittel eingefüllt, dazu den antibakteriellen Hygienespüler, den ich für meine Sportkleidung benutze, und dann mit Vorwäsche auf Kochwäsche 95° eingeschaltet. Meine eigene Wäsche habe ich natürlich vertagt. So etwas ist einfach nur abartig!
Samstag hat sie unter Anderem im Vollrausch einen ihrer Söhne angerufen und ihm derart abstrusen Blödsinn erzählt, dass der mich später als zweite Quelle angerufen hat. Als ich sie am nächsten Tag fragte, warum sie ihm so einen Unsinn erzählt hat, klang das so:
Sie: "Den habe ich doch schon seit über einer Woche nicht mehr angerufen."
Ich: "Doch, gestern drei Mal, sieht man doch im Anrufverlauf."
Sie: "Aber da war nur die Mailbox dran."
Ich: "Mit der kann man keine sechs Minuten lang telefonieren."
Sie: "Mag sein, aber [...] habe ich ihm auf gar keinen Fall erzählt!"
So einen Filmriss hätte ich hier manchmal auch gerne...
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